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Chronik 100 Jahre MVZU

100 Jahre Musikverband Zürcher Unterland

Von den Anfängen bis heute

Am 21. April 1924 trafen sich im Restaurant Rössli in Bülach 22 wackere Musikanten von insgesamt zwölf Blasmusikvereinen aus dem ganzen Zürcher Unterland. Nachdem im Jahre 1891 in Rorbas der erste Verein im Unterland gegründet worden war, entstanden nach und nach überall weitere Gruppierungen. Für die bisher nur lose miteinander verbundenen Musikvereine sollte nun ein gemeinsames Dach geschaffen werden.

So wurde die «Musikvereinigung Zürcher Unterland» (seit 1946 «Musikverband Zürcher Unterland») gegründet, die fortan die Klammer für alle blasmusikalischen Belange in unserer Region bildet. Schon im August desselben Jahres traf man sich in Glattfelden zum gemeinsamen Musizieren. Zwei Jahre später war die Vereinigung grenzüberschreitend: Die Harmonie Lottstetten, bereits 1877 gegründet, wurde Mitglied und ist dies nach 100 Jahren noch immer. Von 1990 bis 2006 stellte der Verein aus der deutschen Nachbarschaft mit Barbara Rehm gar die Präsidentin.

Apropos Frauen in der Blasmusik: Lange bevor sie im Staatswesen mitreden durften, waren sie in den Musikvereinen eine Selbstverständlichkeit. Und übernahmen auch Verantwortung, werden heute doch rund die Hälfte der Vereine im Unterland von Frauen geführt.

Viel Wasser ist in 100 Jahren die Glatt hinabgeflossen. Aus den Anfängen entwickelte sich ein starker und dynamischer Verband mit heute 25 angeschlossenen Sektionen, davon auch drei Jugendmusiken.

Vielfältige Aktivitäten

Wie schon in den frühen Jahren gehören auch heute noch die meist jährlich stattfindenden Musiktage zu den wichtigsten Anlässen für die Vereine. Diese messen sich im friedlichen Wettspiel, sei es im Konzertlokal oder auf der Parade, und stellen sich dabei einer kritischen Jury.

Auch das Gesellige darf an den Musiktagen nicht zu kurz kommen. Man trifft sich in der Festhalle oder im Festzelt, tauscht sich über die neusten Ereignisse und Entwicklungen in der Blasmusikszene aus und schliesst oder erneuert Freundschaften. In der Folge durften Vereine auch schon an Hochzeiten ein Ständchen zum Besten geben.

Im Rahmen der Musiktage werden jeweils auch die altgedienten Musikantinnen und Musikanten gewürdigt, dies nach 25, 35, 50, 60 oder gar 70 Jahren aktiven Musizierens.

In den letzten Jahren weitete der Verband sein Tätigkeitsgebiet aus. Vor allem die Jugendförderung ist ihm ein wichtiges Anliegen. Das Projekt-Orchester «Windband Zürcher Unterland», eine Zusammenführung von Jugendlichen aus dem ganzen Unterland, konnte heuer seine dritte Auflage erleben. Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit der Musikschule Zürcher Unterland. Auch der sogenannte «JugendMusiktag» wird regelmässig durchgeführt.

Auf grosses Interesse stossen jeweils die für die Mitgliedervereine organisierten Seminare und Workshops, sei es für die musikalischen Direktionen oder für die Vereinsleitungen. Erfreulicherweise darf der Verband bei allen Aktivitäten auf treue Sponsoren zählen.

Das Jubiläumswochenende

Am 7./8. September feiert der Musikverband Zürcher Unterland im Amphitheater in Hüntwangen sein 100jähriges Bestehen. Während des ganzen Wochenendes steht, wie könnte es anders sein, die Musik im Mittelpunkt.

Am Samstagnachmittag treten verschiedene Jugendformationen auf, auch die Ausgabe 2024 der oben erwähnten «Windband Zürcher Unterland» erhält nochmals Gelegenheit, das erarbeitete Programm zu präsentieren.

Eine Besonderheit ist der Auftritt von drei Vereinen, die früher einmal im Unterland tätig waren, dann jedoch in den Weinländer Verband übertraten, nämlich Rheinau, Neftenbach und Pfungen.

Einen ersten Höhepunkt bildet der gemeinsame Auftritt der Brass Band Eglisau und der Sängerin Rahel Tarelli am Samstagabend bei der Jubiläums-Gala. Die Eglisauer sind zudem Mitorganisatoren des ganzen Anlasses und auch die Kulturkommission der Gemeinde Eglisau hilft massgeblich mit.

Am Sonntagmorgen um 10 Uhr macht mit der «Revival Band». eine Gruppe aus ehemaligen Musikanten, die es nochmals wissen wollen, den Auftakt. Danach folgt schon bald der sonntägliche Höhepunkt in Form der Uraufführung eines Stücks, das der bekannte Schweizer Musiker Christoph Walter speziell auf das Jubiläum komponiert hat und dessen Name erst dann bekannt gegeben wird. Dargeboten wird die Komposition von allen Musizierenden aus dem Unterland gemeinsam, also mehreren hundert Musikantinnen und Musikanten.

Im Verlauf des weiteren Tages wird jeder Verein auch sein eigenes kurzes Konzert geben, eine ideale Gelegenheit für eine Übersicht über das vielfältige Schaffen der Blasmusik im Unterland.

Über viele Besucher im Amphitheater freuen sich der jubilierende Musikverband Zürcher Unterland und die Brass Band Eglisau.